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Touristen filmten Ertrinkende

Pontorson (AFP/dpa/taz) – Statt Hilfe zu holen, haben mehrere Touristen in der vergangenen Woche am Mont Saint-Michel in Westfrankreich eine ertrinkende Frau fotografiert und gefilmt. Dies versicherten mehrere Bewohner des Klosterbergs jetzt gegenüber Journalisten. Den Angaben zufolge war eine Mutter bei dem Versuch ertrunken, ihre sechsjährige Tochter zu retten, die bei einem Watt-Spaziergang in ein Wasserloch gefallen war. Dutzende Touristen hätten dem Geschehen von den Ufermauern aus zugesehen, ohne der Frau zu Hilfe zu kommen oder Hilfe zu holen. Mehrere hätten Fotos und Filmaufnahmen gemacht. Ein Mann habe sich sogar gerühmt, daß er „die ganze Szene auf dem Film“ habe. Die Rettungsdienste seien von einem Gastwirt alarmiert worden, der den Notfall bemerkte, als er nachsehen wollte, warum alle Touristen auf eine bestimmte Stelle starrten, hieß es. Das Kind konnte durch Wiederbelebung gerettet werden, die Mutter nicht. Sie hätte nach Einschätzung der Zeugen bei raschem Eintreffen der Rettungsdienste jedoch noch leben können. Die Polizei will jetzt klären, ob sich die Touristen der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht haben.

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