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■ TourismusbörseDachorganisation Nachhaltigkeit

Der Club of Rome (1972) warf den neuen Begriff „Sustainable Development“ in die Debatte. Die UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland- Kommission, 1987) hat ihn inhaltlich gefüllt. Sie präsentierte Leitideen und Empfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung. „Sustainability“ meint eine ökologisch-, sozial- und zukunftsverträgliche Entwicklungspolitik. Und zwar in internationalen Zusammenhängen – unter Einbeziehung von Wirtschaft, Technik, Gesellschaft und Politik. Es soll ein Spagat bewältigt werden: Die globalen Stoff- und Energieverbräuche sollen reduziert, gleichzeitig aber die Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern verbessert werden. Doch die Entwicklung unserer Gesellschaften dürfe auf Dauer nicht die Bedürfnisse künftiger Generationen gefährden, so die Kommission.

„Sustainable Tourism“ prägte auch die Ökodiskussion auf der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse. Kein Wunder: Der Begriff beinhaltet genau das, was bislang unter „Sanftem Tourismus“ zu verstehen war. Dies zumindest meint Herbert Hamele, der Initiator for Ecotrans (eine Organisation, die eine Datenbank über „positive Beispiele aus der touristischen Praxis“ aufbauen will). Hamele stellte eine Reihe von Initiativen vor, die richtungweisend sein sollen. Der Streifzug durch die Welt der positiven Beispiele förderte alte Bekannte zutage, die im Sanften Tourismus schon lange den Ton angeben. Auch auf dem Wissenschaftsforum des Europäischen Tourismusinstituts an der Uni Trier wurden Konzepte der „Nachhaltigkeit“ vorgestellt: beispielsweise die Praxis der Vernetzung großflächiger Naturschutzgebiete in Schleswig- Holstein. Es war interessant zu erfahren, wie durch den Aufkauf ehemals landwirtschaftlich genutzter Flächen und ihre Renaturierung durch die Landesregierung ein ökologisches Programm realisiert werden kann. Ob dies nun im programmatischen Sinn „nachhaltig“ ist, blieb unklar. Ein „Modewort?“ also, wie Prof. Hansruedi Müller aus der Schweiz fragte. Die Frage blieb offen.

Statt dessen gab es um so größeren Einblick in die Welt der international geförderten Projekte. Bislang einmalig war die Präsentation der Europäischen Kommission auf dem „European Convention Day on Environment and Tourism“. Rund 50 Projekte fördert die EU, von der französischen „Bierstraße“ bis hin zum Netz ökologischer Museen.

Im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde Ökotourismus und seine Auswirkungen auf Zielländer genauer unter die Lupe genommen. Fazit: Ökotourismus biete sich bei der Entwicklungszusammenarbeit mit den Ländern an, wenn die Bedingungen für Nachhaltigkeit stimmen. Christel Burghoff

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