Tour de France: Spitzenreiter rausgeschmissen
Der Träger des Gelben Trikots, Michael Rasmussen, darf nicht weiterfahren. Nach ausgelassenen Dopingkontrollen haben seine Sponsoren reagiert.
PAU taz/ap Der unter Dopingverdacht stehende Spitzenreiter der Tour de France, der Däne Michael Rasmussen, ist auf Druck der Sponsoren des niederländischen Rabobank-Teams von dem Rennen ausgeschlossen worden. Rasmussen habe die internen Regeln des Rennstalls verletzt, sagte der Sprecher des Rabobank-Teams, Jacob Bergsma, am Mittwochabend. Rasmussen wurde außerdem vom Team suspendiert.
Bergsma sprach von "unkorrekten" Informationen, die Rasmussen dem Sportdirektor des Teams über seinen Aufenthalt vorigen Monat gegeben habe, als er auf diese Weise einem Dopingtest entging. Der 33 Jahre alte Fahrer steht unter Dopingverdacht, weil er bei der Vorbereitung wiederholt gegen die Meldepflicht verstoßen hatte. Sportlich wäre ihm der Gesamtsieg nach seinem Triumph bei der letzten schweren Bergetappe in den Pyrenäen am Mittwoch wohl nicht mehr zu nehmen gewesen. Rasmussen wurde auf der Etappe von Zuschauern ausgepfiffen.
Tour-Direktor Christian Prudhomme lobte die Entscheidung der Sponsoren. Man können nicht sagen, dass Rasmussen betrogen habe. Doch seine Lügen über seinen Aufenthaltsort seien nicht mehr tragbar, sagte Prudhomme der AP.
Rasmussen, der seit dem 15. Juli das Gelbe Trikot des Spitzenreiters trug, äußerte sich zunächst nicht zu seinem Ausschluss wenige Tage vor Abschluss der Tour am kommenden Sonntag. Wenige Stunden vor der Entscheidung seines Rennstalls hatte er sich aber in einem Interview als Opfer bezeichnet. "Natürlich bin ich sauber", sagte er im Anschluss an die Dopingkontrolle nach seinem Etappensieg am Mittwoch.
Die Tour de France steht nach dem spektakulären Aus des Gesamtführenden vor einem Scherbenhaufen. Denn nach dem Skandal um Alexander Winokurow und dem Aus für sein Astana-Team zog sich am Mittwoch auch die französische Cofidis-Mannschaft aus der Frankreich-Rundfahrt zurück. Zuvor war dem Cofidis-Fahrer Cristian Moreni ein erhöhter Testosteronwert nachgewiesen worden.
Team-Chef Eric Boyer sagte, Moreni habe sein Vergehen eingeräumt und verzichte auf eine B-Probe. Die Polizei führte den Radsportler nach seiner Ankunft am Ziel der 16. Etappe in den Pyrenäen ab und durchsuchte das Team-Hotel.
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