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Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

50 Jahre sind seit den Stonewall-Unruhen vergangen. Am 28. Juni 1969 wurde in der New Yorker Bar Stonewall Inn an der Christopher Street eine Razzia durchgeführt. Der Polizei war die Bar als Szenetreff für Homo- und Transsexuelle ein Dorn im Auge. Repressionen und Schikanen kamen häufig vor. Doch an diesem Tag leisteten etliche Gäste Widerstand – teilweise in militanter Manier. Trotz Misshandlungen, Verletzungen und Repressionen markieren die Unruhen das zündende Pride-Ereignis der Lesben- und Schwulenbewegung im Kampf für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.

Zum Jubiläum widmet der Berliner Christopher Street Day (CSD) e. V. seine diesjährige Demonstration „50 Jahre Stonewall – jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme“ den Aktivist*innen der LSBTTIQ*-Geschichte. In dieser Woche kommen aber nicht nur auf dem CSD Stimmen im gemeinsamen Emanzipationskampf zusammen.

„Die Lesben kommen!“ So wurde der Dyke March 2018 in großen Lettern durch die Stadt getragen. Auch in diesem Jahr gilt das Langzeitmotto der Demonstration „Für mehr lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude“. Ursprünglich als abwertende Fremdbezeichnung geführt, meint der englische Begriff „Dyke“ heute eine selbstbewusste Eigenbezeichnung von Lesben. Im letzten Jahr beteiligten sich rund 5.000 Besucher*innen und ­Dykes* an der Demonstration, die vom Tempelhofer Feld zum Kottbusser Tor zog. Alle Menschen, die lesbische Sichtbarkeit zeigen oder unterstützen, sind aufgefordert, auch dieses Mal den Demozug zu begleiten (26. 7., Liebigstraße Ecke Rigaer Straße, 18 Uhr).

Die diesjährige 41. Berlin Pride Parade, wie der CSD auch genannt wird, zieht ab Samstagmittag durch die Hauptstadt. Der Demonstrationszug ist in zwei Teile unterteilt. Nach Angaben der Organisator*innen gibt es vorne einen Bereich für „Fußgruppen und „leisere“ Fahrzeuge, und dahinter einen „lauten“ für die großen Trucks mit den fetten Bässen. Selbstbewusst wird die Demonstration für Gleichberechtigung kämpfen. Das Finale findet vor dem Brandenburger Tor statt (27. 7., Ku’damm/Joachimsthaler Straße, 12 Uhr).

Zudem findet am frühen Abend unter der Bezeichnung Radical Queer March eine alternative CSD-Demo statt. Angesichts der ungerechten Behandlung von Queers zeigen sich die Organisator*innen mit den bestehenden Verhältnissen unversöhnlich. Sie wollen an das radikale Erbe des Emanzipationskampfes anknüpfen und gegen jede Form von Diskriminierung queerer Menschen kämpfen (27. 7., Mariannenplatz, 18 Uhr).

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