: Tor mit Pfiff: Bayern-Bochum 2:2
München (dpa/taz) — Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeift, heißt es allgemein; manchmal ist es jedoch auch umgekehrt. Solches Vertrauen hatte Schiedsrichter Mierswa in die Schußkraft des Klaus Augenthaler, daß er bereits Tor pfiff, als der Ball nach Freistoß des Bayern-Kapitäns gerade mal die Höhe des Elfmeterpunktes erreicht hatte. Anweisungen des Schiedsrichters sind zu befolgen, war dem Bochumer Keeper Wessels stets eingebleut worden, also ließ er das Leder gehorsam passieren. Damit hieß es 2:0 für die Bayern, der Sieg schien sicher.
Die matte Europacup-Partie in Nikosia am Mittwoch hatte die Bayern aber offensichtlich mächtig geschwächt. „Das Spiel hat doch mehr Kraft gekostet, als man es glauben könnte“, versicherte Augenthaler allen, die es auch nachher nicht glauben mochten. Jürgen Kohler schaffte per Eigentor den Anschluß für den VfL, und Legat erzielte mit einem prachtvollen Freistoß den Ausgleich. Dem Bochumer schien Herr Mierswa allerdings nicht recht über den Weg zu trauen. Diesmal pfiff er erst, als der Ball im Netz war.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen