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Archiv-Artikel

Tödliche Schönheitsoperation

PROZESS Chirurg angeklagt wegen des Todes einer 49-jährigen Patientin. Sie starb an Hirntod

Die 49-jährige Berlinerin Anja S. wollte attraktiver werden. Störende Polster am Bauch sollten verschwinden. Die mehrfache Mutter und Großmutter entschloss sich im Frühjahr 2006 zu einer Schönheitsoperation. Es gab Komplikationen. Anja S. starb zwölf Tage später an Hirntod. Seit Donnerstag muss sich ein 59-jähriger Schönheitschirurg wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht verantworten. „Ich widerspreche dem Vorwurf ausdrücklich“, betonte der Mediziner zum Prozessauftakt.

In seiner Praxis in Charlottenburg hatte der Arzt in einer vierstündigen Operation Fettgewebe abgesaugt. Das Herz-Kreislauf-System der Berlinerin brach zusammen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zwei Kunstfehler vor. Zunächst habe er keinen Narkosearzt hinzugezogen. Trotz des lebensbedrohlichen Zustandes der Frau habe der Angeklagte versäumt, sofort einen Rettungswagen zu rufen. (dpa)