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Tochter der Daimler-Braut wird immer bessere Partie

■ Auftragseingang im laufenden Jahr schon jetzt über 1988 / Auf sechs Jahre ausgelastet / Lufthansa ist der teuerste Kunde

München (dpa) - Das Tochterunternehmen der Daimler-Braut Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), Deutsche Airbus, und ihre europäischen Partner mausern sich immer mehr zur guten Partie. Das europäische Flugzeugherstellerkonsortium Airbus Industrie verzeichnet eine steile Aufwärtsentwicklung. Nach dem Rekordjahr 1988 (162 Festbestellungen und 128 Optionen für insgesamt über 11 Milliarden Dollar) liegt das Auftragsvolumen bereits jetzt deutlich über dem des gesamten Vorjahres. Nach Angaben der Deutschen Airbus GmbH in München gingen in den ersten acht Monaten 1989 über 600 Flugzeugbestellungen (Käufe und Optionen) ein, die bei Kundenauslieferung einen Umsatz von über 25 Milliarden Dollar ergeben.

In den ersten sechs Monaten 1989 wurden genau 246 Bestellungen und 174 Vorverträge unterzeichnet. Seit Jahresmitte kamen weitere 50 Bestellungen hinzu. Zudem wurden schon 80 Festbestellungen und 68 Optionen für die neue gestreckte Version des Modells A320, der A321 mit 186 Sitzplätzen, abgegeben. Das Programm wurde erst im Juni 1989 gestartet. So hat jüngst die Deutsche Lufthansa zwanzig dieser Maschinen fest bestellt und für weitere zwanzig optiert.

Einschließlich Käufen, Optionen und Vorverträgen sowie unter Hinzurechnung der neuen A321 kommt Airbus Industrie seit der Gründung im Dezember 1970 derzeit auf knapp über 1.900 Flugzeugverträge. Ausgeliefert wurden davon bisher rund 530 Maschinen. Im laufenden Jahr sollen insgesamt 110 Maschinen an die Käufer übergeben werden. Zu den großen Airbus-Kunden gehört die Deutsche Lufthansa mit bisher 80 Festbestellungen und 30 Optionen ohne den A321-Auftrag. Air France hat 60 Festbestellungen und 37 Optionen abgegeben. Größter US-Kunde mit 110 Festbestellungen ist Northwest Airlines.

Wie die Deutsche Airbus GmbH - mit 37,9 Prozent Anteil deutscher Gesellschafter des Viernationenprojekts - weiter mitteilt, soll die monatliche Produktionsrate für die A320 in der zweiten Jahreshälfte von vier auf sechs Maschinen steigen. Mitte 1990 werden acht Maschinen pro Monat erwartet.

Nach den vorliegenden A320-Aufträgen wäre die Produktion immer noch sechs Jahre ausgelastet. Die A300- und A310 -Aufträge füllen die Montage für die kommenden zwei Jahre. Das Airbus-Programm als größtes industrielles Zusammenarbeitsprogramm in Europa habe in seinem Marktsegment weltweit 20 Prozent Marktanteil erreicht und strebe 30 Prozent auf Dauer an.

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