Tobias Roth: Die Gedanken an Idomeneus
Vom Krieg Der Umweg heimwärts, Meer kaum sicher. Not, und
In sie ergab der sich, der führt, der Speerberühmte
In Angst, er irrt sich, kommt ihm selbst als
Rettung vor: Dafür den Sohn den Göttern opfern.
Trieren, denn Holz ist ihre Flotte,
Dem Grund entgegen und vorüber.
Holz. Innen lag es, spürt es: Flotte in uns:
Denn die elenden Götter umsorgt sie
Geht unter, ein, geht, wenn auch wir grob und
Nichtig Gedanken spinnen über Menschenwürde:
Die an Idomeneus fallen nicht allzu rosig aus.
Ein Ausschnitt aus dem Kommentar von Daniel Bax (von „ob die EU den weiteren Aufstieg“ über „Die Frage ist nicht“ bis „Die Antwort fällt nicht allzu rosig aus“) wurde auf das Skelett der Vokale reduziert und mit neuen Konsonanten aufgefüllt. Um die Vokale, identisch in ihrer Abfolge, wuchert ein alternativer Text, er steht im Zeichen von Idomeneus, dem Urenkel der Europa. Seine Flotte geriet auf dem Rückweg aus dem trojanischen Krieg in einen Sturm und Idomeneus gelobte ein Menschenopfer, falls er lebend davonkommen würde - er kam lebend davon und musste seinen einzigen Sohn opfern.
Tobias Roth, *1985 in München, lebt ebenda und in Berlin. Letzte Veröffentlichung: „Aus Waben“ (Verlagshaus Berlin 2013).
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