piwik no script img

Tobias RothDie Gedanken an Idomeneus

Vom Krieg Der Umweg heimwärts, Meer kaum sicher. Not, und

In sie ergab der sich, der führt, der Speerberühmte

In Angst, er irrt sich, kommt ihm selbst als

Rettung vor: Dafür den Sohn den Göttern opfern.

Trieren, denn Holz ist ihre Flotte,

Dem Grund entgegen und vorüber.

Holz. Innen lag es, spürt es: Flotte in uns:

Denn die elenden Götter umsorgt sie

Geht unter, ein, geht, wenn auch wir grob und

Nichtig Gedanken spinnen über Menschenwürde:

Die an Idomeneus fallen nicht allzu rosig aus.

Ein Ausschnitt aus dem Kommentar von Daniel Bax (von „ob die EU den weiteren Aufstieg“ über „Die Frage ist nicht“ bis „Die Antwort fällt nicht allzu rosig aus“) wurde auf das Skelett der Vokale reduziert und mit neuen Konsonanten aufgefüllt. Um die Vokale, identisch in ihrer Abfolge, wuchert ein alternativer Text, er steht im Zeichen von Idomeneus, dem Urenkel der Europa. Seine Flotte geriet auf dem Rückweg aus dem trojanischen Krieg in einen Sturm und Idomeneus gelobte ein Menschenopfer, falls er lebend davonkommen würde - er kam lebend davon und musste seinen einzigen Sohn opfern.

Tobias Roth, *1985 in München, lebt ebenda und in Berlin. Letzte Veröffentlichung: „Aus Waben“ (Verlagshaus Berlin 2013).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen