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Archiv-Artikel

Ticketbesitzer gehen online

Nach der Verlosung der ersten Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland tauchen Kartenangebote im Internet auf – sehr zur Verärgerung der WM-Organisatoren, die gegen den Handel juristisch vorgehen wollen

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Entgegen allen Bestrebungen werden die ersten verlosten Karten für die Fußball-WM 2006 bereits auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Nur kurz nachdem das WM-Organisationskomitee (OK) die Kartenempfänger benachrichtigt hatte, tauchten am Wochenende im Internet-Auktionshaus eBay die ersten Angebote auf.

„Genau das wollten wir vermeiden“, sagte der Vizepräsident des WM-Organisationskomitees, Horst R. Schmidt. Zugleich kündigte er an: „Wir werden dagegen tätig werden, soweit das juristisch möglich ist.“

Mit den namensgebundenen Bestellungen wollten das WM-OK und die Fifa den zu befürchtenden Schwarzmarkthandel vorbeugen. Die Karten können durch eine entsprechende Meldung beim OK auf einen anderen Namen umgeschrieben werden – nach derzeitigem Stand allerdings nur unter Angabe von ausreichenden Gründen. Man habe eBay gebeten, auf den Tickethandel zu verzichten, sagte Schmidt. „Leider ist es zu keiner Einigung gekommen.“

Am Sonntag wurden zwei Karten für das Halbfinale der Weltmeisterschaft in Dortmund für einen vierstelligen Betrag offeriert. Zudem gab es Tickets für Spiele in Gelsenkirchen, Berlin, Hamburg, Hannover und für ein Viertelfinale.

Tags zuvor wurden für eine Viertelfinalkarte 10.050 Euro geboten. „Ich kann nur allen Fans raten, nicht auf solche Auktionsangebote einzugehen. Es gibt noch mehrere Verkaufsrunden“, sagte Horst R. Schmidt.

Die nächste Runde startet bereits am kommenden Sonntag und dauert bis zum 15. November. Im ersten Verkaufszeitraum waren 812.000 Tickets von insgesamt 2,93 Millionen angeboten worden. Freuen durften sich darüber 208.455 Fußballfans aus aller Welt, nachdem 900.000 Menschen aus 195 Ländern 8,7 Millionen Kartenbestellungen abgegeben hatten.