: Thronfolger in Nordkorea
Pjöngjang/Tokio (dpa) — Der Sohn des nordkoreanischen Präsidenten Kim Il Sung ist in einer offiziellen Grußbotschaft zum ersten Mal als „Führer von Partei, Staat und Armee“ bezeichnet worden. In einer Glückwunschadresse zum 80. Geburtstag des kommunistischen Staatschefs, die am Donnerstag von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur veröffentlicht wurde, wird Kim Yong Il als legitimer Bewahrer von Ideologie und Zielen seines Vaters gefeiert. Kim Yong Il führt nach Einschätzung von Beobachtern bereits seit längerer Zeit die Geschäfte von Staat und Partei in Pjöngjang.
Die japanische Zeitung 'Asahi Shimbun‘ berichtete am Donnerstag, Kim Il Sung habe gegenüber einem Reporterteam des Blattes zugesichert, daß Nordkorea ohne Verzögerung Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) zulassen wird. Pjöngjang steht im Verdacht, den Bau von Atomwaffen anzustreben.
Am Mittwoch hatten sich die beiden koreanischen Staaten nicht auf gegenseitige Atomkontrollen einigen können. Die Zeitung zitierte Kim Il Sung mit der Einschätzung: „Die Angelegenheit wird reibunglos nach vorgeschriebenen Regeln beigelegt.“ Nur die „Frage der Formalitäten“ müsse noch gelöst werden.
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