MORGEN : This is not America
Seit dem 11. September hat sich in den USA der Alltag verändert: Autoritäre Persönlichkeiten bewachen Eingänge und kramen in privaten Taschen herum, Überwachungkameras starren dem Passanten aus allen Ecken entgegen, und mehr oder weniger wahrheitsgetreu berichten die Medien täglich vom Krieg im Irak. Gehen solche gesellschaftlichen Veränderungen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut? Schreibt sich politische Machthabe in den Körper ein? Oder andersrum: Können Tanz und Choreografie solche Prozesse durch Bewegung darstellen, vielleicht aufdecken? Um diese Fragen zu beantworten, haben die Berliner „Tanzkompanie Rubato“ mit der „Core Performance Company“ aus Atlanta/Houston gemeinsam ein Projekt entwickelt: „America! question“ wird morgen an der Akademie der Künste in Berlin uraufgeführt, und im Mai geht die Befragung in Texas vor amerikanischem Publikum weiter. Gefragt wurde für dieses Stück auch schon hinter der Bühne: Ausgangsbasis der Arbeit waren Interviews mit US- Bürgern, die sich über die neuen Kontrollmaschinerien auslassen. Auf der Bühne verweben sich diese Texte dann mit unmittelbar präsenten Körpern. Das Stück zeigt: Körper und Politik lassen sich nicht trennen.