: Thema verschenkt
Betr.: „Gnadenlosigkeit von Amts wegen“, taz bremen, 23. April 2005
Mit dem Artikel habt ihr leider ein spannendes Thema verschenkt. Es geht hier doch nicht nur um einen konkreten Einzelfall, sondern um die Klärung der Frage, ob und wie ein Paradigmenwechsel in der Sozialhilfe stattgefunden hat und wenn ja, wie es nahezu unbemerkt geschehen konnte. Es wäre besser gewesen, diese Frage erst einmal grundsätzlich zu klären. Nun aber wirkt es wie ein tragischer Einzelfall in Verknüpfung mit der Schuldfrage (Knete verfeiert – selber schuld). Wie jedoch hätte es in diesem Fall ausgesehen, wenn Sozialhilfeempfängerin Oma Meierdirks zu Monatsbeginn auf einen Trickbetrüger hereingefallen wäre? Hätte sie auch keine Essensgutscheine, keinen Nachschlag oder keinen Vorschuss erhalten?
THOMAS FENKL, Bremen