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Teures Protestieren

■ Zwei Rüstungsgegner sind wegen Millionen-Sachbeschädigung angeklagt

Berlin (epd)– Ab heute stehen zwei Rüstungsgegner in Wolgast vor Gericht. Ihnen wird Landfriedensbruch, Behinderung der Schiffahrtswege und Sachbeschädigung in Höhe von 1,5 Millionen Mark vorgeworfen. Vor zwei Jahren hatten Ulf Thämelt und Holm Vogel den Protest gegen die Lieferung von Kriegsschiffen nach Indonesien organisiert. Im Ostseehafen Peenemünde waren drei Schiffe besetzt und teilweise beschädigt worden. Sie sollten mit anderen 36 Booten der ehemaligen DDR-Volksmarine an Indonesien verkauft werden.

Die Angeklagten sind Mitglieder der Dresdener Gruppe „Timor und sein Trupp“. Im Januar 1994 war ihnen der Friedenspreis der Oberhausener Synode für die Besetzungsaktion verliehen worden. Mit dem Prozeß gegen die beiden Organisatoren soll offenbar ein Exempel statuiert werden, mutmaßt Wolfgang Rüddenklau von der Umweltbibliothek. Ob die Angeklagten tatsächlich die Besetzer sind, ist zudem ungewiß. Rüddenklau sagte, einer von ihnen sei seinerzeit gar nicht auf einem der besetzten Schiffe gewesen, der andere habe sich nur kurz dort aufgehalten. „Aufgrund solcher Bagatellen kann man normalerweise keinen Prozeß führen“, sagte er.

Die Lieferung der Kriegsschiffe war von den Menschenrechtsorganisation terre des hommes, amnesty international und der SPD- Bundestagsfraktion scharf kritisiert worden. Sie werfen Indonesien schwere Menschenrechtsverletzungen vor, vor allem im besetzten Ostteil der Insel Timor und im Westen von Papua-Neuguinea. Auch in Indonesien ist der Kauf der Kriegsschiffe auf heftige Kritik gestoßen: Die schrottreifen Kähne werden mit Millionengeldern überholt.

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