Terror in Pakistan: Anschlag vor Luxushotel
In Pakistan explodierte eine Bombe vor einem Luxushotel in Rawlpindi – mindestens 35 Tote und mehr als 60 Verletzte. Schmerzliche Folge: Die UNO zieht einen Teil ihres Personals ab.
RAWALPINDI dpa/afp | Bei einem erneuten schweren Anschlag in der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi in der Nähe des Armeehauptquartiers wurden am Montag mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 60 Personen verletzt.
Nach Polizeiangaben sprengte sich ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad vor einer staatlichen Bank in die Luft. Zum Zeitpunkt des Attentats standen Regierungsangestellte und Angehörige der Sicherheitskräfte vor der Bank Schlange, um ihr Gehalt abzuholen. Hinter dem Anschlag werden radikalislamische Taliban vermutet.
Es ist der zweite schwere Anschlag in Pakistan in nur einer Woche. Am vergangenen Mittwoch war die Großstadt Peshawar im Nordwesten Pakistans von einem schweren Autobombenanschlag erschüttert worden, bei dem mehr als 130 Menschen starben.
Mitte Oktober hatte die Armee eine Offensive gegen die Taliban in den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze begonnen. Im Gegenzug haben die Aufständischen ihre Anschläge im Land weiter verschärft. Nach Angaben der Streitkräfte wurden bei der Militäroffensive bislang mehr als 330 Taliban-Kämpfer und mindestens 36 Soldaten getötet.
Wegen der eskalierenden Gewalt ziehen die Vereinten Nationen Personal ab. Betroffen davon sind alle ausländischen Mitarbeiter in der Nordwest-Grenzprovinz und den Stammesgebieten, die nicht für Nothilfe, humanitäre Hilfe, Sicherheitsoperationen oder andere "essenzielle" Aufgaben benötigt würden.
Der Schutz der verbleibenden Mitarbeiter werde verstärkt, teilten die UN weiter mit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon habe den Schritt angeordnet. Die UN machten keine genauen Angaben dazu, wie viele ihrer Mitarbeiter aus dem Krisengebiet abgezogen werden.
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