: Terror-Tauben im Visier
BKA-Razzia bei obskurem prorussischem „Friedensverein“ in Brandenburg und Berlin
Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstagmorgen in Königs Wusterhausen in Brandenburg bei einem BKA-Einsatz ein Haus durchsuchen lassen. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit Ermittlungen der Karlsruher Behörde wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung, sagte eine Sprecherin.
Es gehe um das mutmaßliche Sammeln von Geld sowie um Gütertransporte. Festnahmen habe es keine gegeben. Konkret betrifft der Einsatz den Angaben zufolge die Frage einer Unterstützung der prorussischen Milizen in den sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk auf dem Gebiet der Ukraine, die die Bundesanwaltschaft als terroristische Vereinigungen einstuft.
In Berlin-Friedrichshain gab es laut Bundesanwaltschaft am Dienstag ebenfalls eine Durchsuchung, die aber nicht in direktem Zusammenhang mit der Maßnahme in Brandenburg stand. Es gehe aber auch hier um den Verdacht des Sammelns von Geldern für eine der Volksrepubliken.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, richten sich die Ermittlungen gegen den 2015 gegründeten Verein „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe“. Die Hauptverdächtigen sollen sich demnach längst in Russland aufhalten und von dort Kreml-Propaganda verbreiten; der Verein gebe sich selbst als „humanitäre“ Hilfsorganisation aus. (dpa, taz)
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