■ Tennis: Christ gegen Christ
Gegen Magnus Larsson mußte Michael Stich in der zweiten Runde des Hallenturniers von Paris-Bercy drei Matchbälle abwehren, bevor er den Tie-Break des zweiten Satzes nach Netzroller und mit viel Glück mit 10:8 gewonnen hatte, und erkannte ganz richtig: „Das Glück ist zurückgekehrt.“ Den dritten Satz gewann Stich dann mit 6:4. Anschließend ließ er verlauten, daß er wieder unter die besten fünf der Welt zurückzukehren gedenkt. Auf dem Rückweg in die Weltspitze wartet heute im Achtelfinale von Paris aber ausgerechnet der Weltranglisten-Erste Jim Courier, gegen den Stich bisher eine ausgeglichene Bilanz hat. Vielleicht sieht der Hamburger aber wirklich besseren Zeiten entgegen, denn immerhin meint er das Defizit entdeckt zu haben: „Ich habe das Training vernachlässigt.“ Anstatt die Formkrise auf seine kürzliche Hochzeit zu schieben, hat Stich seinen Trainer Mark Lewis nun als Vollzeit-Coach verpflichtet.
Auch im Doppel hat Stich das Achtelfinale in Paris erreicht. Mit seinem Partner Goran Ivanisevic gewann er gegen Steve Devries und David MacPherson mit 6:4, 6:7 (5:7) und 7:6 (12:10). Überraschend bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist der gläubige Christ Michael Chang. Und das ausgerechnet gegen den ebenso gottesfürchtigen David Wheaton, der mit 6:4, 1:6, 6:3 diesmal die himmlischen Heerscharen auf seiner Seite hatte. Ebenfalls in der Gunst des Herrn stand Altmeister und Hyperventilator Henry Leconte, der in der ersten Runde den Ami Jeff Tarango mit 4:6, 6:1 und 6:4 schlagen konnte.
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