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■ TennisIndian Wells: Becker raus, Graf flott weiter

Indian Wells (dpa) – Während Boris Becker verschnupft, enttäuscht und ratlos über seine überraschende 3:6-5:7-Zweitrundenpleite gegen Carlos Costa mal wieder über seine Perspektiven sinnieren muß, ist Steffi Graf auf jenem Weg, auf dem sie immer ist: dem schnellstmöglichen zum Sieg. Bei sehr starkem Wind siegte sich die Weltranglistenerste am Mittwoch früh trotz steifen Rückens durch das 6:4, 6:1 über Amanda Coetzer (Südafrika) mit einer hochklassigen Leistung bereits ins Halbfinale von Indian Wells.

Becker, seit fast zwei Wochen durch eine Magen- und Darmgrippe geschwächt, fühlt sich unterdessen immer noch schlapp und stellt sogar seine Teilnahme in Key Biscayne und beim Daviscup-Viertelfinale gegen Frankreich in Frage. „Ich werde nicht mehr spielen, wenn ich nicht gesund bin. Das gilt für Key Biscayne und den Daviscup. Das macht keinen Sinn. Ich fühlte mich geistig einfach nicht auf dem Platz“, sagte er.

Nach der Absage des Hallenturniers in Rotterdam war er früh und in der Hoffnung in die kalifornische Wüste gereist, die Wärme würde seine Genesung beschleunigen. „Das war ein Schuß nach hinten. Ich wünschte, ich wüßte, was los war“, meinte Becker, der Aufschlagprobleme hatte und selbst eine 5:2-Führung im zweiten Satz nicht ausnutzen konnte.

Mit zu vielen Fehlern von der Grundlinie aus baute er den Sandplatzspezialisten aus Barcelona immer wieder auf. „Ich habe schlecht gespielt, Boris hat schlecht gespielt, aber ich habe ein bißchen weniger schlecht gespielt“, sagte Costa.

Sein volles Programm über Weihnachten und zum Jahresbeginn sei möglicherweise Grund für seinen körperlichen und sportlichen Durchhänger im Moment, ahnt Becker: „Ich habe praktisch den ganzen Winter über durchgespielt und vielleicht rächt sich das jetzt.“ Die Planungen gehen indes weiter: Vor den French Open will er den World Team-Cup in Düsseldorf zur Vorbereitung spielen.

Steffi Graf würde am liebsten jeden Tag spielen. Vor allem, wenn sie so in Form ist wie gegen Amanda Coetzer, die ihr im Vorjahr in Toronto immerhin eine ihrer zwei Niederlagen zugefügt hatte. „Ich war selbst überrascht, wie gut es gelaufen ist“, sagte sie. Im heutigen Halbfinale trifft Graf auf die Siegerin der Begegnung zwischen Lindsay Davenport und Chanda Rubin. Letztere hatte überraschend Jennifer Capriati (6:3, 6:3) ausgeschaltet.

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