: Telekom kündigt billigere Tarife an
■ Das Post-Unternehmen strebt 50 Milliarden Mark Umsatz an/ Größter Investor in den neuen Ländern
Hannover (dpa/taz) — Die Bundespost-Tochter Telekom will im Telefondienst billiger werden und zu ausgewogeneren Tarifen kommen. Gleichzeitig mahnte Telekom-Chef Helmut Ricke für das drittgrößte Telekom-Unternehmen der Welt gestern erneut eine Änderung zu privatwirtschaftlichen Strukturen an. Die Gesellschaft, die 1992 rund 50 Milliarden Mark Umsatz und einen Gewinn von sieben Milliarden Mark anstrebt, brauche einen größeren unternehmerischen Handlungsspielraum. Im letzten Jahr stieg der Umsatz nach vorläufigen Zahlen im Westen um 6,4 Prozent auf 43,2 Milliarden Mark. Der im Osten erwartete Umsatz fiel mit 2,9 Milliarden Mark allerdings niedriger aus. Als Betriebsergebnis kann die Telekom für 1991 satte 7,2 Milliarden Mark verbuchen. Es werde jedoch laut Ricke von der Ablieferung an den Bundeshaushalt und dem Finanzausgleich mit Postdienst und Postbank vollständig aufgezehrt. Ohne eine Erhöhung des Eigenkapitals sei die Telekom nur noch schwer beherrschbar, so der Telekom-Chef. Allein der Zinsendienst belaufe sich auf sechs Milliarden Mark, die Nettokreditaufnahme steige 1992 auf 17 Milliarden. 1991 hat die Telekom rund 1,65 Millionen neue Kabelanschlüsse geschaltet; in Ostdeutschland wurden 555.000 neue Telefonanschlüsse gelegt. Mit rund neun Milliarden Mark wird das Unternehmen auch in diesem Jahr größter Einzelinvestor in den neuen Ländern sein. Die Telekom stellte gestern auch neue, grauweiß-magentafarbene Telefonzellen vor, die künftig aufgestellt werden.
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