■ Telegramm: Verfassungsschützer gegen Kopftücher
Bonn (AFP) – Verfassungsschutz-Präsident Peter Frisch hat alle in Deutschland lebenden Muslime aufgefordert, ihre Töchter nicht mit Kopftüchern in die Schule zu schicken. Dem Berliner Tagesspiegel sagte Frisch, das demonstrative Tragen von Kopftüchern in der Schule sei Zeichen der Ausgrenzung. Der Islam werde vermutlich das größte Problem für die innere Sicherheit der Bundesrepublik im kommenden Jahrhundert. Nach einem Bericht von Focus warnt auch das Hamburger Orient-Institut vor den Gefahren islamischer Propaganda. Sein Leiter, Udo Steinbach, sagte, wenn der Streit in der Türkei um die Rolle der Religion im Staat weiter eskaliere, werde der Konflikt „auch in Deutschland ausgetragen“. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Hakki Keskin, sagte dagegen, der für eine Islamisierung der Türkischen Republik eintretende Ministerpräsident Necmettin Erbakan werde von höchstens 20 Prozent der Bevölkerung ernst genommen. In der Türkei ist die Trennung von Staat und Religion seit den 20er Jahren in der Verfassung verankert.
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