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„Tea for Three“ im Pulverturm

■ Fabelwesen, Stelen, Riesenkannen: Avantgarde-Keramik in Oldenburg

Der Oldenburger Pulverturm, ein 1529 errichteter gedrungener Rundbau, ist das letzte Zeugnis der alten Festungsarchitektur der Stadt. Hinter den eineinhalb Meter dicken Ziegelsteinmauern, durch die kaum Tageslicht fällt, hat Ausstellungsgestalterin Hedwig Schumann mit wenigen Mitteln - eine überkreuzlaufende Lichtkette, weiße Regale und Podeste - ein Ausstellungsambiente geschaffen, das seinesgleichen sucht.

Über zwei Meter hoch sind die aus selbstgebrannten Ziegeln „gebauten“ Fabelwesen der

Mecklenburger Avantgarde Keramikerin Dörte Michaelis. Gegenüber steht eine ebenso hohe rechteckige Säulen-Skulptur der Bremerin Heidrun Konert. Auch sie brennt ihre Ziegel selbst und stanzt sie in die Form eines Lochziegels. Ganz andere Wege geht Kerstin Mann-Adam, wie Konert bis vor kurzem Schülerin von Fritz Vehring an der Bremer Hochschule für Künste. Bei ihren Steinzeug-Stelen, für die sie ein eigenes Ausrollverfahren entwickelt hat, ist wegen der hellen Naturfarbenbemalung und der feinen Narbung das Ursprungsmate

rial Ton nicht mehr zu erkennen.

Dazwischen phantasievolle Experimente von Dörte Michaelis: Gebrauchsgegenstände in Form kleiner Kunstwerke. Eine Pyramide entpuppt sich beim Auseinandernehmen als Teegeschirr. „Tea for Three“ nennt sie das kunstvoll verschachtelte Service. „Männer und Frauen zum Gießen“ räkeln sich auf den Regalen: Gebogene Riesenkannen, die nicht auf der Scheibe gedreht, sondern gebaut wurden. Karin Güthlein (dpa

Die Keramikausstellung dauert noch bis zum 2. September

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