Tanklaster explodiert: Mindestens 148 Tote in Pakistan

Dutzende waren mit Benzinkanistern zur Unfallstelle geeilt, um auslaufenden Treibstoff aufzusammeln – weil die Moschee über den Unfall informierte.

Ein pakistanischer Soldat steht an der Unfallstelle hinter gelbem Absperrband

Die Polizei konnte die Unfallstelle zunächst nicht richtig sichern Foto: reuters

BAHAWALPUR ap | Bei der Explosion eines Tanklastwagens in Pakistan sind am Sonntag mindestens 148 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurden mit schweren Verbrennungen in kritischem Zustand in Krankenhäuser gebracht, wie ein leitendes Mitglied der Rettungsdienste, Mohammed Baqar, mitteilte. Der Fahrer hatte auf der Fernstraße zwischen Karachi und Lahore beim Dorf Bahawalpur die Kontrolle verloren, sein Lastwagen kippte um.

Das Schlimmste sollte noch kommen. Über den Lautsprecher der Moschee wurden die Dorfbewohner über den Unfall informiert, wie der örtliche Polizist Rana Mohammed Salim berichtete. Dutzende rannten mit Kanistern zur Unfallstelle, um auslaufenden Treibstoff aufzusammeln. Ein Sprecher der Autobahnpolizei, Imran Shah, sagte einem örtlichen Fernsehsender, die Polizei sei schnell an der Unfallstelle gewesen, um den Verkehr umzuleiten. Gegen den Ansturm der Dorfbewohner sei sie machtlos gewesen. Der Lastzug explodierte in einem Feuerball.

Pakistanische Fernsehsender zeigten Bilder von einer aus dem umgestürzten Lastwagen aufsteigenden riesigen Rauchwolke, von Rettungswagen und Armee-Hubschraubern, die Verletzte in Krankenhäuser brachten. Baqar befürchtete, dass die Zahl der Toten noch steigen werde. Die Verletzten mit schwersten Verbrennungen wurden in Krankenhäuser ins 100 Kilometer entfernte Multan gebracht. Etliche Menschen seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und müssten mit DNA-Tests identifiziert werden, fügte er hinzu. Unter den Todesopfern seien Männer, Frauen und Kinder.

Augenzeugen sagten, viele Dorfbewohner seien mit Motorrädern zur Unfallstelle gebracht worden. Sie zählten dort 30 Motorräder und acht zerstörte Fahrzeuge.

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