: Taiwan: Proteste bei Amtsantritt
TAIPEH ap/afp ■ Zwei Monate nach seinem umstrittenen Wahlsieg ist Taiwans Präsident Chen Shui Ban gestern für eine zweite Amtszeit vereidigt worden. In seiner Antrittsrede sprach er sich für bessere Beziehungen zu Peking aus und vermied offensichtliche Provokationen, kündigte aber zugleich eine Verstärkung der Verteidigung an. Er bekräftigte seine Absicht einer neuen Verfassung für Taiwan, das von China als abtrünnige Provinz betrachtet wird. Gleichzeitig protestierten tausende Oppositionelle gegen Chens Amtsantritt. Er hatte die Wahl am 20. März mit einem Vorsprung von 0,2 Prozentpunkten vor seinem Herausforderer Lien Chan gewonnen. Die Opposition warf Chen Wahlbetrug vor und setzte eine Neuauszählung der Stimmen durch, die noch nicht beendet ist. Sie forderte deshalb in der vergangenen Woche vergeblich die Absage der Amtseinführung Chens. Nach ihren Angaben wurden bei der Neuauszählung der Stimmen bereits massive Unregelmäßigkeiten aufgedeckt.