Tach auch: Ladymaxx ist kein Sextoy!
■ Die neue kleine sowie erbauliche Montagskolumne der taz / 23. Versuch
Alle hauen drauf. Ich bejubele. Die Bahn. Denn sie bietet was fürs Geld. Letzte Woche in Dortmund. Durchsage: „Man hat diesen Zug beschossen. Bitte alles aussteigen.“ Wo hat man sowas schon mal außerhalb der Bronx? Später München Hbf. Rückfahrt-Ticket falsch ausgestellt, steht „Bremen-München“ drauf. Hin zum Service-Point. Ein dicker Bayer schreibt krakelig aufs Ticket: „Gilt in umgekehrter Richtung!“ Und – zack! – ein fetter roter Stempel. Sind sowas noch Beamte? Nein! Die Rückreise geht über Ansbach. Die Bahnstrecke streift ein Dorf namens „Dörflein“ (was schon reichen würde). Doch darüberhinaus setzt sich Mario Adorf zwei Tische weiter. Im Schlepp eine – ähem. Wie sagt man, wenn eine Frau weder Blondine noch Brünette ist – sondern rot? (Ich weiß nur, wie man im Rheinland sagt: eine Fusse.)
Doch, die Bahn tut was. Der Höhepunkt kommt Höhe Göttingen. Eine fertige Frau (schätzungsweise ab 40) setzt sich mir schräg gegenüber und liest eine Zeitschrift namens „ab 40“. Da habe ich um ein Haar eingenäßt vor Wonne. Sie liest einen Artikel, der so überschrieben ist: „Lust statt Frust“. Da bin ich ins Nachdenken gekommen.
Liebe Frauen ab 40: Alles zum Thema „Lust statt Frust“ steht im neuesten „Biber-Umwelt-Produkte-Versand“-Katalog. Für 998 Mark (“statt 1499.-“) gibt es „Ladymaxx“, was kein Sextoy ist, sondern ein Bügelbrett mit Dampfabsaugung. Die Wäsche ist sofort schranktrocken. „Bügelarbeit wird zum wahren Vergnügen! Bügellust statt Bügelfrust!“Ach so! Burkhard Straßmann
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