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Tach auchVon Boheme bis ...

■ Die neue kleine und erbauliche Montagskolumne der taz / 39. Versuch

Neulich beim Wetthinken der Vergleiche. Vergleich a): „Ich hinke wie ein Krug, der zum Brunnen geht!“ Vergleich b): „Ich hinke wie einer, dessen Zehennägel das Wachstum eingestellt haben!“ Vergleich c): „Ich gleite dahin wie eine Diva auf dem Weg zur Verleihung des Betonförderpreises 1999.“ Ooops! Vergleich c) hat keine Chance, ins irische Bitterbierbuch der Rekorde aufgenommen zu werden, denke ich.

Für die Rubrik „Weltsensibelste Zungenspitzen-Empfindung überhaupt“ des irischen Bitterbierbuchs der Rekorde hätte ich dagegen folgende Eintragung anzubieten: Eis mit Sahne ist eine entsetzliche Unsitte und paßt wie Arsch auf Ohren (Vergleich d)!). Denn an der Kontaktfläche zwischen Eis und Sahne bilden sich diese eklen, fettigen, gefrorenen Sahneklümpchen, die sensible Menschen umstandslos kotzen machen. Eis: immer solo essen!

Anderes sollte man nicht solo tun. Zum Beispiel vor seinem vielbändigen Lexikon sitzen und sinnen. Kommt doch nur sowas bei raus: „In der Boheme traktierte man sich für gewöhnlich mit Eishaken und nannte es Gastfreundschaft, dabei ging es meist über ein paar Kräuter auf den Krawatten und mehrere zerfetzte Paramente nicht hinaus.“ Oder auf was würden Sie, possierliche Pötin, oder Sie, passabler Pöt kommen, wenn die Einzelbände des Lexikons die Stichworte von Boheme bis Eishaken, Gastfreundschaft bis Kräuter und Krawatte bis Paramente behandeln? Auf wachstumsgehemmte Zehennägel, sagen Sie? Rücken Sie auf LOS vor!

Burkhard Straßmann

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