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Archiv-Artikel

THEMA DES TAGES

Die Bankgesellschaft

Die jährliche Hauptversammlung der Bankgesellschaft Berlin folgt mittlerweile einem Ritual: Der Vorstand der Bank verkündet Sanierungserfolge, Bankenkritiker und Aktionärsvertreter zweifeln diese deutlich an – und vor der Tür protestieren verärgerte Bürger gegen Korruption und Sozialabbau. So war es auch gestern, mit einem Unterschied: Die Schar der Protestierenden blieb sehr, sehr klein, und drinnen gab es sogar Lob von Vertretern der Kleinanleger für den Bankvorstand und dessen Sanierungsleistung. Dabei darf eines nicht vergessen werden: Ohne die milliardenschweren Rettungsaktionen des Landes Berlin gäbe es heute den Konzern nicht mehr – auch keine Sanierung, von der irgendwann einmal die Aktionäre in Form von Dividenden zu profitieren hofften. Die mehrheitlich landeseigene Bankgesellschaft war 2001 vor allem durch ihre riskanten Immobilienfondsgeschäfte an den Rand des Ruins geraten, Für die Schulden bürgen die Berliner Steuerzahler mit bis zu 21,6 Milliarden Euro. Bereits 2001 steckte Berlin 1,75 Millarden Euro in den maroden Konzern.