THEATER/PEFORMANCE : Erinnerung in Lagerszpracha
Mit dem Verschwinden der Generation der Zeitzeugen der nationalsozialistischen Vernichtungslager geht auch eine direkte Möglichkeit, sich nicht nur inhaltlich, sondern emotional mit der Geschichte auseinanderzusetzen, verloren. Neue Zugänge werden nötig. Das aus Film und Theater kombinierte Stück „Lítost – In der Erinnerung“ thematisiert deshalb die „Lagerszpracha“ als Medium der Erinnerung, jenes „pathologische Gebilde, das hauptsächlich aus gebrochenem Deutsch und Polnisch bestand, inmitten einer Menschenmasse, die schlug und geschlagen wurde, wo das Böse prämiert wurde und eine Subkultur der niedrigsten Provenienz dominierte“, wie es der polnische Sprachforscher Zenon Jagoda fasst. Im Stück nimmt ein alter Koffer Anna mit auf eine imaginäre Reise zu einer jüdischen Frau, die im KZ zu überleben versucht. Ein schmerzhafter Erinnerungsprozess, um das Schicksal dieser Frau zu begreifen. MATT
■ Do, 4. 2., 20 Uhr, goldbekHaus (Bühne zum Hof), Moorfuhrtweg 9