: TEMPODROM-AFFÄRE
Die Geschichte des Tempodroms ist auch eine Geschichte Westberlins. 1980 kaufte die Krankenschwester Irene Moessinger kaufte mit ererbten 500.000 Mark ein Zirkuszelt und gründete das alternative Veranstaltungszentrum direkt vor der Mauer. 1984 zog das Tempodrom in den nahen Tiergarten um, wo es 1997 dem Neubau des Bundeskanzleramtes weichen musste. Moessinger trieb einen Neubau am Anhalter Bahnhof voran, der am 8. Dezember 2001 eröffnet wurde. Von Anfang an waren die Kosten aus dem Ruder gelaufen und immer neue Kredite gewährt worden. Nach der Insolvenz des Tempodroms muss das Land Berlin als Bürge nun mit 10 Millionen Euro geradestehen.
Als politischer Vater des neuen Tempodroms gilt Peter Strieder. Bereits als Kreuzberger Bezirksbürgermeister hat er sich für den Standort am Anhalter Bahnhof stark gemacht. Später soll er einen Kredit der Investitionsbank Berlin am Landesparlament vorbei veranlasst haben. Deshalb ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft gegen Strieder. WERA