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TASS: Volle Klarheit schaffen

Hamburg (dpa/taz) - Die Hintergründe für die in der DDR gefundenen Massengräber sollten nach Ansicht der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS voll aufgeklärt werden. Die Informationen über Massengräber seien „Anlaß, alle verfügbaren Angaben, darunter die aus sowjetischen Archiven, zu nutzen und volle Klarheit in dieser Frage zu schaffen“, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Kommentar von TASS.

Niemand wolle behaupten, daß in den sowjetischen Lagern nicht auch Unschuldige gesessen hätten, unter ihnen möglicherweise ehrliche Anhänger der Demokratie oder Menschen, die fälschlich verhaftet worden seien.

Bisher gebe es aber keine dokumentarischen Beweise dafür, daß es sich bei den Opfern in den bei Neubrandenburg und Sachsenhausen gefundenen Massengräbern um an Hunger und Krankheiten gestorbene Insassen von Lagern für Nazis und Kriegsgefangene in der sowjetischen Besatzungszone handele.

Der Kommentator kritisierte, bei den „von der Presse westlicher Länder breit publizierten und zum Anheizen von Leidenschaften genutzten Informationen gehe es nicht um Aussagen zur Sache“. Es sei offensichtlich, daß irgendwer gerade jetzt einen Schatten auf die sowjetischen Streitkräfte werfen möchte, die das deutsche Volk vom Faschismus befreit hätten, hieß es in dem ausdrücklich für die Armeezeitung „Krasnaja Swesda“ verfaßten TASS-Beitrag.

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