: „Systemtechnik Nord“
■ Produkt der Daimler-MBB-Fusion / 75 % Rüstung
„Systemtechnik Nord“ (STN). Gegründet im Mai 1990. Sitz in Bremen. Rüstungsanteil 75 Prozent. Hauptanteilseigner: mit 51 Prozent der Bremer Vulkan. Genaugenomen ist das Unternehmen eine „operative Holding“. Denn es setzt sich zusammen aus zwei gesonderten Marine- und Schiffstechnik-GmbHs, die sich bisher zum Teil harte Konkurrenz gemacht haben. Beide GmbHs waren von Wirtschaftsminister Haussmann bei der Daimler-MBB-Fusion abgetrennt worden.
Da wäre erstens die „DMT Marinetechnik GmbH“ mit Sitz in Hamburg und insgesamt 1.600 Beschäftigten, darunter auch 140 MitarbeiterInnen in einem Ableger in Bremen-Vegesack. Die „DMT Marinetechnik“ hat einen Rüstungsanteil von 70 Prozent und ist Spezialistin für Torpedos. Ihr ziviles Bein besteht darin, zivile Schiffe mit Elektrik, Elektronik, Navigation und Bordkomunikation auszurüsten. Die „DMT“ wurde nach der Haussmann-Auflage aus dem Daimler/AEG-Konzern herausgelöst. Die gleiche Auflage traf auch das Bremer Werk des Luft- und Raumfahrtunternehmens MBB. Der dort herausgetrennte Unternehmensteil wurde „Marine- und Sondertechnik GmbH“ (MSG) getauft. Diese Bremer „Marine-und Sondertechnik GmbH“ ist die zweite Säule der Holding „Systemtechnik Nord“. Der MSG-Chef, Hans E.W. Hoffmann, ist gleichzeitig erster Geschäftsführer der „Systemtechnik Nord.“ Seine „Marine- und Sondertechnik GmbH“ in Bremen hat 860 MitarbeiterInnen, die nach wie vor in den angestammten Gebäuden auf dem ehemaligen MBB/Erno-Gelände tätig sind. Wehrtechnikanteil: 80 Prozent. Ausgelastet ist der Betrieb mittelfristig mit „Minenjagdbooten“ inklusive einem „ferngelenkten unbemannten Unterwasserfahrzeug“, dem „Pinguin“. Täglich erwartet wird ein Auftrag für ein „ferngeführtes, programmierbares Kleinfluggerät“ (“Drohne“). Ebenfalls im Angebot: Geschoßflugbahn-Meßgeräte. bd
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