: Syrien zieht sich völlig aus Libanon zurück
Assad sagt schnellen Abzug der Truppen zu. Rund 6.000 Mann bereits in Syrien. Schiiten demonstrieren für Syrien
BEIRUT afp ■ Unter starkem internationalem Druck gibt Syrien seine Truppenpräsenz im Nachbarland Libanon nach fast 30 Jahren endgültig auf. Der syrische Präsident Baschar al-Assad werde der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats vom September 2004 Folge leisten und die Truppen und Nachrichtendienste seines Landes vollständig aus dem Libanon abziehen, erklärte der UN-Sondergesandte Terje Roed-Larsen. Dies habe ihm Assad am Samstag bei einem Treffen im nordsyrischen Aleppo zugesagt.
Der Abzug soll sich laut Roed-Larsen in zwei Etappen vollziehen. Zunächst würden die Einheiten bis Ende März in die grenznahe Bekaa-Ebene verlegt. Darüber hinaus werde eine erhebliche Zahl der syrischen Streitkräfte, darunter Geheimdienstmitarbeiter, nach Syrien abgezogen, hieß es weiter. In der zweiten Phase werde der vollständige Abzug beendet.
Bereits im Laufe der vergangenen Woche waren Einheiten nach Syrien abgezogen worden. Nach Angaben aus Damaskus handelte es sich um 6.000 der rund 14.000 syrischen Soldaten.
In der südlibanesischen Stadt Nabatiyeh demonstrierten am Sonntag rund 100.000 Anhänger der Schiitenbewegungen Hisbollah und Amal gegen ausländische Einmischung und für Syrien. „Danke, Syrien“ – „Danke, Assad“ hieß es auf Plakaten. „Tod Amerika, Tod Israel“, riefen die Demonstranten. Heute wollen die antisyrischen Kräfte wieder in Beirut demonstrieren.
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