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Syrien soll in die Enge getrieben werden

■ USA und Kanada ziehen ihre Bostschafter aus Damaskus zurück / Zurückhaltende Reaktionen in Bonn und Paris

erlin (ap/taz) - Nur wenige Stunden, nachdem die britische Regierung die diplomatischen Beziehungen zu Syrien abgebrochen hat, weil im Prozeß gegen den Jordanier Hindawi wegen eines Attentatsversuchs an einem israelischen Verkehrsflugzeug Beweise für eine direkte syrische Beteiligung aufgedeckt worden seien, haben die USA und Kanada ihre Botschafter in Damaskus zurückgezogen und gleichzeitig die britische Entscheidung als „gut und mutig“ begrüßt. Im Gegenzug hat Syrien seinerseits die Beziehungen zu Großbritannien abgebrochen, seinen Luftraum und die Seewege für den britischen Verkehr gesperrt und die Staaten der Arabischen Liga aufgefordert, dem britischen Schritt mit einem Wirtschaftsboykott zu begegnen. Bisher hat sich jedoch lediglich Libyen mit Syrien solidarisiert und seinen Luftraum ebenfalls für britische Flugzeuge gesperrt. Syrien hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und London „eine feindliche Kampagne“ vorgeworfen. Bonn und Paris reagierten bisher zurückhaltend auf die britische Initiative und erwägen vorerst keine Schritte gegen Damaskus. Der britische Außenminister Howe will heute und am Dienstag auf einer Konferenz der EG–Außenminister in Luxemburg die EG–Länder zu „angemessenen unterstützenden Aktionen“ bewegen. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS bezeichnete das britische Vorgehen als „provozierenden Akt“.

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