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Archiv-Artikel

Synthese verschiedener Kulturkreise

betr.: „Türkischem Freidenker droht Haft“, taz vom 1. 9. 05

In Ihrem Artikel über Orhan Pamuk sind einige Unstimmigkeiten aufgetreten. Pamuk wird in der Regel nicht mit García Márquez verglichen, der meist gar nicht unter dem Begriff Postmoderne geführt wird, sondern mit Jorge Luis Borges, dessen Ideen und Stil denen Pamuks sehr gleichen. Pamuk sieht sich auch selbst von Borges beeinflusst. Verglichen wird er zusätzlich auch mit Paul Auster, Italo Calvino, Umberto Eco.

Außerdem kann man Pamuk schwerlich als Krimiautor bezeichnen, da nicht alle seine Bücher Züge von Kriminalromanen aufweisen und bisher keines einem klassischen Krimi gleicht. „Das schwarze Buch“ hat nicht „den Konflikt zwischen islamischen und westlichen Kulturen zum Thema“. Diese Formulierung vereinfacht den Sachverhalt derart, dass man fälschlicherweise „Clash of Civilisations“-Ideen assoziieren könnte. Andere Zeilen des Artikels verweisen hingegen auf die Synthese aus verschiedenen Kulturkreisen, die Pamuk am Beispiel der Türkei bzw. im Falle des „schwarzen Buchs“ Istanbuls darzustellen versucht. SARA WINTER, Berlin

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