Synodenbeschluss : Kirche spart sich Bischöfe
Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche (NEK) will sich im nächsten Jahrzehnt nur noch einen Bischof leisten. Die Synode, das Parlament der Kirche, legte sich am Freitagabend in Rendsburg in einer knappen Vorentscheidung darauf fest, aus Kostengründen die bisher drei Bischofsämter mittelfristig auf eine Stelle zu reduzieren. Die amtierenden Bischöfe äußerten sich skeptisch zu dem Beschluss, der im Herbst von einer Zweidrittel-Mehrheit der Synode bestätigt werden muss.
Bis 2009 sollen zudem aus den bislang 27 Kirchenkreisen durch Fusionen zwölf neue gebildet werden. Die Frage des Bischofssitzes soll frühestens 2006 geklärt werden. Nach bisherigem Stand werden Lübeck und Schleswig mit regulärem Ausscheiden der Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter (2011) und von Bischof Hans Christian Knuth (2008) ihre historischen Bischofssitze verlieren. Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen amtiert noch bis 2012. In der Entscheidung ist festgelegt, dass der Bischofssitz am Ort des Kirchenamtes und der Kirchenleitung sein soll – dieser Ort ist bisher Kiel.
Sie könne sich „nicht vorstellen, dass in Hamburg ab 2013 keine Bischofsperson mehr sein wird“, sagte Bischöfin Jepsen. Nun müsse zunächst „der Stein der Weisen“ erfunden werden, damit die Kirche weiterhin erkennbar bleibe. Es sei sehr schwierig, wenn künftig nur noch ein verantwortlicher Bischof an so vielen Orten, wie sie es im NEK-Bereich gebe, wahrgenommen werden soll.
Die Vorentscheidung der Rendsburger Synodalen bedeutet auch, dass sich die NEK von der bisherigen Gliederung in so genannte Sprengel löst. Dafür werden die künftig größeren Kirchenkreise mit Pröpsten als Vorsteher ein stärkeres Gewicht erhalten. dpa/taz