Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Da es in Berlin nicht üblich ist, öffentlich geförderte Großbauprojekte auch mal fertigzustellen und der Gemeinschaft zugänglich zu machen, nimmt es doch Wunder, dass am Samstag die James-Simon-Galerie mit einem „Aktionstag“ eröffnet wird. Einiges Hin und Her gab es trotzdem um das zentrale Eingangsgebäude zu den Museen auf der Museumsinsel von Architekt David Chipperfield. Aber das vergessen wir jetzt, zumindest in der Zeit zwischen 10 Uhr und 17 Uhr, da beäugen wir den nach dem Kunstmäzen benannten Bau und kommen mit der ganzen Familie im Neuen Hof zu offenen Workshops zusammen, die sich mit der Architektur des neuen Gebäudes befassen: „Das Fenster zum Hof“ und „Zusammen gebaut“. Zur Entspannung wird Bingo gespielt, mit Motiven aus den Sammlungen der Museen auf der Insel. Ein Programm für Erwachsene gibt es auch (Programm und Galerie kostenfrei, Eintritt Neues Museum und Pergamon Museum 10/5 €, mehr unter smb.museum).
Wer mit Mode mehr anfangen kann als mit Architektur, ist im Kunstgewerbemuseum gut aufgehoben. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Tracking Talents“, die sich mit dem kreativen Entstehungsprozess von Kleidung und dem Werdegang der Mode beschäftigt, gibt es am Samstag von 11 bis 14 Uhr den Workshop „Talente Wecken!“ Kinder ab neun Jahren werden von Student*innen der Weißensee Kunsthochschule Berlin in Kenntnis gesetzt, wie ein Strickmuster entworfen wird und wie es dann in die Strickmaschine kommt, welches Garn für welchen Entwurf passend ist. Nach einem inspirierenden Rundgang durch die Schau entwerfen die Kids eigene Strickmuster und versuchen, sie in die Strickmaschine zu übertragen. Die Einzelstücke aller Nachwuchsdesigner*innen ergeben am Ende eine Modekollektion (smb.museum, kostenfrei).
Im dreitägigen Workshop „Vom Entwurf zum Textil“ werden am selben Ort ab Dienstag die neuen Erkenntnisse vertieft und erweitert. Jeweils in der Zeit von 11 bis 15 Uhr überlegen die Kids im Alter zwischen 9 und 12 Jahren, woher die Designer*innen ihre Ideen bekommen, und wie sie diese in Kleidungsstücke umsetzen. Mancher Entwurf wäre gar nicht zu realisieren, wenn es die passende Technologie nicht gäbe. Es wird auch über den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen gesprochen. Auch hier wird der Entstehungsprozess von Mode nachempfunden – am Beispiel eines gestrickten Kleidungsstücks – und die modeaffinen Kids setzen einen eigenen Entwurf an der Strickmaschine um (Kosten: 45 €, begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung unter smb.museum).
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