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Swing Kids

600 „Swingheinis“ zählte die reichsdeutsche Polizei, als sie 1940 erstmals in Hamburg einen Swingabend gewaltsam auflöste, wegen „undeutschen Vergnügens“. Mit Hitlers Losung: „Zäh wie Leder, flink wie Windhunde, hart wie Kruppstahl“ hatten die aufmüpfigen Tanzbuben nichts im Sinn. In Schulverweis, Jugendarrest, Abtransport zum Arbeitseinsatz sah Roland Freisler, damals noch Staatssekretär im Justizministerium, „geeignete Zuchtmittel“. Tanzten also doch welche aus der Reihe der HJ- Stechschritt-Formation, und sei es auch nur, um in Badeanstalten, Eisdielen und Kinos herumzuhocken? War Swing eine Bewegung gegen NS-Spielschar und Volkslieder oder bloß dandyhafte Abneigung gegen Goebbels Geschmacksdiktatur? Die Frage bleibt ungeklärt. Thomas Carters Glattlack-Debüt begnügt sich mit der Darstellung einer schrillen Episode als Hollywood-Schmonzette. Aber wieso ist das überhaupt eine Hollywood-Produktion und keine Babelsberger? yr

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