Sweetwater: Für wen welcher Luxus da ist
Die Galerie Sweetwater befindet sich im dritten Stock eines Kreuzberger Wohnhauses. Für Gaby Sahhars Ausstellung „Second Home“ ist das ein geradezu ideale Bühne. Sahhar stammt aus London, was ihn*sie umtreibt, sind die physischen Veränderungen der Gentrifizierung, die Frage, wann Veränderung zu Verdrängung wird, was Luxus für wen bedeutet. Für Berlin womöglich schon das: eine stuckverzierte Altbauwohnung auf dem Kottbusser Damm. Deren Wände hat Sahhar mit Tuschebildern in Regenbogenfarben tapeziert und in eine psychedelisch leuchtende Gegenwelt verwandelt. Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind darauf gepinnt, die die Anmutung von Werbeanzeigen surreal-phallischer Wolkenkratzer imitieren und gleichzeitig unterwandern: Skelette posieren mit am Tisch, Müll liegt herum. Den passenden audiovisuellen Soundtrack liefern zwei Musikvideos, die abwechselnd laufen. Sahhar erzählt die alte Geschichte von der Vergänglichkeit wie auch die hochaktuelle von der Fragilität des queeren, menschlichen Daseins in der spätkapitalistischen Welt. (bsh)
Bis 10. 8., Mi.–Sa. 12–18 Uhr, Kottbusser Damm 7
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