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Archiv-Artikel

Susanne Gieffers über die Wind-Skater-WM in Bremen

Cooles Feeling in Pink

67 Meter, das ist der Rekord der aktuellen Wind-Skater-WM, die in diesen Tagen im Statepark am Bremer Weserufer ausgetragen wird. Yakahisho Yakamoto aus Japan brach gestern den Höhenflugrekord des amtierenden Windskate-Meisters Rikke Orhinnen aus Norwegen im ersten Anlauf: Anmutig, aber zugleich extrovertiert startete der ganz in Pink gewandete 29-Jährige auf seinem vier Meter langen Alu-Skateboard „Mystery“ – einer Spezialanfertigung der Rostocker Skate-Yooo-Factory – als Dritter. Und brach gleich mit seiner ersten Figur den Rekord.

Yakahisho Yakamoto belegt damit derzeit den ersten Tabellenplatz im Wettbewerb. Auf dem Rekord kann er sich allerdings nicht ausruhen. Die Meteorologen haben für die nächsten Tage noch auffrischenden Wind vorhergesagt. Zudem sitzt Yakamoto mit Orkinnen und Dimitri Koloschek eine ehrgeizige Konkurrenz im Nacken.

Der Favorit aber bleibt gelassen „Es ist great hier“, sagte der gebürtige Tokioter, der seit sieben Jahren in Bremen lebt. Denn nur die Pauliner Marsch, einst ein umkämpftes Kleingartengebiet, 2018 mit Asphalt überzogen und so zu Europas größter Windskating-Fläche gemacht, biete derartige Bedingungen. „Immer Wind“, bringt Yakamoto das Geheimnis Bremens auf den Punkt.

Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) begleiten Yakamotos Training. „Tatsächlich ist Bremen eine der Städte, die am meisten von der globalen Erwärmung profitiert haben“, erklärt Yannek Niemeier, Meteorologe am AWI. In keiner anderen europäischen Stadt habe sich das Windvolumen derart gesteigert und zugleich optimiert: Der Wind komme meist von Nordwest oder Süd – und vollziehe so den natürlichen Lauf der in den vergangenen 15 Jahren enorm angeschwollenen Weser nach. Dadurch, dass in der Pauliner Marsch sämtliche Windhindernisse beseitigt wurden habe Bremen hier mit geringen Investitionsmitteln eine ungeheure Attraktion für Sportler aus aller Welt geschaffen, teilte anlässlich Yakamotos Rekordsieg gestern die regionale Veranstaltungsagentur cool.bremen.yes.AG mit.

Yakamoto muß heute seinen Heimvorteil gegen den als sehr stark angekündigten Dimitri Koloschek aus Polen verteidigen. Koloschek gilt angesichts seines häufigen Trainings auf dem seit Jahren verlässlich zugefrorenen Stettiner Bodden als heimlicher Favorit der Weltmeisterschaft.