KOMMENTAR: Superdome Bremen
■ Mit Werders Millionen doch anderes Stadion?
Fünfzehn Millionen Mark werden baldin die Kassen des SV Werder Bremen fließen. Erlös aus dem Verkauf von Stürmer Riedle an Lazio Rom. Zu dieser immensen Einnahme gesellen sich weitere siebenstellige Einkünfte aus dem UEFA-Cup –Halbfinale gegen Florenz, aus dem Pokalendspiel am 19. Mai in Berlin und die Überschüsse, die bereits jetzt jenseits der im Vereins-Etat 1990 kalkulierten 13 Millionen liegen. Schon im letzten Geschäftsjahr hatte Werder seine Gewinne nur deshalb bescheiden halten können, weil sie 4,8 Mio. für den Ausbau des Stadions vor Erstellung der Jahresbilanz überwiesen hatten.
Was macht ein Verein mit solch einem Batzen Geld? Er investiert in gewohnter Manier – in neue Spieler, in die Jugend, na klar. Oder er schaut sich an, was die Strategen im Süden projektieren. Und da weiß nicht nur der Manager der Münchner Bayern, was die Stunde geschlagen hat. Auch in Schalke soll entstehen, wofür die amerikanischen Sport-Super –Domes Vorbilder sind: hypermoderne Allround-Arenen in kommerzieller Verwaltung, offen für Kicker, Rockstars und den Papst. Das letzte Wort in Sachen künftiger Nutzung des Weserstadionist noch nicht geschlagen.
Andreas Hoetzel
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