: Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein
Ungarn/Kanada/Deutschland/Österreich 1999, Regie: Istvan Szabo; mit Ralph Fiennes, Rosemary Harris, Rachel Weisz u.a.; 180 Min.
Ralph Fiennes ist gut, keine Frage. Den ungarischen Regisseur und Oscar-Preisträger Istvan Szabo (“Mephisto“) hat er mit seiner schauspielerischen Leistung in „Der englische Patient“ so tief beeindruckt, dass er ihn für das dreistündige Historiendrama „Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein“ gleich für drei Rollen auserkoren hat. Kein Fehler! „Sunshine“ wurde mit insgesamt drei Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet, einer davon für Ralph Fiennes als “Bester Hauptdarsteller“.
In der Chronik einer ungarisch-jüdischen Familie, deren Chronologie im Jahre 1840 aufgenommen wird und 1956 endet, spielt Fiennes mit erstaunlicher Wandlungsfähigkeit zuerst den pragmatischen, kaisertreuen Juristen Ignatz, dann dessen olympisch-athletischen Sohn Adam, der 1936 Fechtsieger wird, und schließlich dessen politisch engagierten Enkel Ivan in der Stalin-Ära. Szabo verquickt dabei, getreu der Devise, dass sich Geschichte nur über Geschichten erschließt, die Geschicke und Leiden der Bürgerfamilie Sonnenschein eindrucksvoll mit den politischen Ereignissen jener Zeit, angefangen von den Jahren der österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis hin zur anti-kommunistischen Revolution in den Straßen Budapests. Der Mensch im Sog großer politischer Veränderungen, exzellent inszeniert und gespielt.
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