BEN JOHNSON UNTERWEGS : Sünder als Mahner
„Es fühlt sich gut an, wieder zurück zu sein.“ Ben Johnson hat das am Dienstag im Olympiastadion von Seoul gesagt – genau 25 Jahre, nachdem er an ebendiesem Ort das wohl dreckigste Rennen in der Leichtathletik-Geschichte gewonnen hat, das 100-Meter-Finale der Olympischen Sommerspiele 1988. Sechs der acht Finalisten waren in Dopingaffären verwickelt– darunter natürlich auch der Sieger des Rennens, ebenjener Ben Johnson. Der ist drei Tage nach seiner damals sagenhaften Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden seine Goldmedaille schon wieder losgewesen, weil er positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet worden ist. Es war der bis dato spektakulärste Dopingskandal der Sportgeschichte, der den Kanadier zum größten Übeltäter der Szene machte. „Ich wurde ans Kreuz genagelt“, sagt der heute 51-Jährige. Längst ist Johnson in die Rolle des reuigen Sünders geschlüpft und als Mahner unter dem Motto „Chose the Right Track“ auf Tournee. Die führte ihn auch an den Ort des Olympiafinales von 1988. Dort ist ein Fußabdruck vom Kanadier genommen worden, der als Mahnmal im Stadion angebracht werden soll. Foto: reuters