: Südkorea
■ Verhaftungen angekündigt
Seoul (dpa) — Südkoreas Justizminister hat am Freitag drastische Maßnahmen gegen die Personen angekündigt, die am Vortag während einer Gerichtsanhörung in Seoul gegen fünf Polizeibeamte mit lautstarken Protesten und Handgreiflichkeiten die Verhandlung unterbrochen hatten. Den angeklagten Polizisten wird zur Last gelegt, Ende April den Hochschüler Kang Kyong Dae mit Eisenstangen zu Tode geprügelt zu haben. Zu den tumultartigen Szenen war es gekommen, als ein Verteidiger der Angeklagten für Milde plädierte und dem verstorbenen Studenten vorwarf, Brandbomben und Steine geworfen zu haben. Familienangehörige und Dissidenten griffen daraufhin den Anwalt tätlich an, und der Richter brach die Verhandlung ab. Der Prügeltod des Studenten Kang hatte in diesem Mai die größten Proteste in Südkorea seit vier Jahren ausgelöst.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen