Subventionierte Markthalle floppt : Magnet ohne Anziehungskraft
Die Markthalle auf dem Sedanplatz sollte die Attraktivität von Vegesack steigern. Sie sollte den Einkauf zum Event machen, als „Magnet“ im Stadtteil wirken. Nun wird der Magnet selbst zum Problem. Und das keineswegs überraschend: Warn-Hinweise gab es genug. Wie kann es sein, dass ein privater Investor sehenden Auges mit seinem Geld ein derartiges Risiko eingeht?
Kommentar von Klaus Wolschner
Haven-Höövt-Albrecht ist ja kein Hasardeur. Im Gegenteil: Er versteht es, Geschäfte mit dem Bremer Staat zu machen. Bremen hat sich am Bau der Markthalle mit einer „stillen Einlage“ von 1,9 Millionen Euro beteiligt. Angeblich hat die Halle mehr als vier Millionen Euro gekostet. Das der schlichte Bau so teuer gewesen sein kann, wird aber von Fachleuten bezweifelt.
Der Vegesacker Lokalpolitiker Rainer Buchholz (FDP) fordert eine Offenlegung der beim Bau angefallenen Kosten. Sein Verdacht: Die Halle war vielleicht halb so teuer wie behauptet. Albrecht hätte sein Projekt auf Staatskosten gebaut. Die „stille Beteiligung“ ist zinsfrei – de facto also eine Wirtschaftsfördermaßnahme. Nur dass es bei dieser Art der Subvention keine weitere Kontrolle gibt – weg ist weg, sagte das Geld leise zum Abschied. Ein Schelm, wer denkt, Bremens Wirtschaftsförderer wären so naiv.