Sturm auf Stasi gewürdigt

Tag der offenen Tür zum 15. Jahrestag: Lob für DDR-Bürger, die die Stasi-Archive vor Vernichtung retteten

BERLIN dpa ■ Zum 15. Jahrestag des Sturms auf die Berliner Stasi-Zentrale hat Kulturstaatsministerin Christina Weiss vor einem „schludrigen Umgang“ mit der SED-Diktatur gewarnt. Die Geschichte dürfe nicht geschönt, sondern müsse differenziert betrachtet werden, sagte die parteilose Politikerin Samstag bei einem Tag der offenen Tür im Ex-DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der Berliner Normannenstraße. Die Chefin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, sagte, die Erstürmung sei ein politisches Signal und die Geburtsstunde ihrer Bundesbehörde gewesen. Am 15. Januar 1990 drangen tausende Demonstranten in das Mfs ein, nachdem Bürgerkomitees bereits Stasi-Dienststellen besetzt hatten. Der Tag der offenen Tür sei eine Verbeugung vor den Leistungen derer, die die Stasi-Archive vor der Vernichtung gerettet hätten, sagte Weiss.