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Archiv-Artikel

Studieren für Frauen noch brotloser

Betr: „Studieren lohnt sich nicht“, taznord, 11./12. Juni 2005

Bei der Untersuchung von Mück und Mühlenbein fehlen mir folgende Angaben: Wie wirkt sich der geschlechtsspezifische Unterschied bei den Akademiker-/innengehältern aus? Sind in der Wirtschaftlichkeitsberechnung die Kosten für privat finanzierte Fortbildungen und die finanziellen Einbußen aufgrund von erwerbslosen Phasen eingerechnet? Danach würde sich ein Studium (für Frauen) noch weniger lohnen. Eigenes Beispiel: Als Diplompädagogin und Anglistin, Abschluß 1987, bin ich inzwischen bei BAT Vb angelangt, dies trotz steter, z.T. eigenfinanzierter Weiterbildung und durch wechselnde weil befristete Arbeitsverträge hohem Fachwissen (...). Interessanterweise blieb etlichen meiner männlichen Kommilitonen diese Patchwork-Biographie „erspart“, sie sitzen u.a. an Schnittstellen von Verbänden (...). Manchmal frage ich mich daher, was werde ich in meinem kommenden Leben als Frau anders machen? Dennoch würde ich wieder zu einem Studium raten: geistige Freiheiten erwerben zu können, ist eben doch immer noch vor dem Hintergrund einer Hochschul(aus-)bildung möglich. Dafür verzichte ich gern auf Eigenheim und Wochenendtrips nach Florenz. Renate Fiedler, Bremen