: Studienprotest muss weitergehen
betr.: „Gebührenboykott verfehlt das Ziel“, taz vom 15. 2. 07
Leider bezieht sich Ihr Artikel nur auf die Meldung von dpa, AP und der falschen Aussage von Minister Frankenberg. In Stuttgart waren 4.200 Boykotteure für einen erfolgreichen Boykott nötig, Sie schreiben 6.100; in Stuttgart haben 1.377 bis zum Morgen des 15. 2. (Stichtag) eingezahlt, Sie schreiben von 500! Jede Meldung, die gestern oder vorgestern den Boykott von Studiengebühren für gescheitert erklärt hat, war viel zu früh, außerdem wurde von keiner Redaktion bei den Organisatoren des Boykotts nachgefragt.
Zudem vermisse ich in Ihrem Artikel, dass die SPD in BaWü doch keinen Normenkontrollantrag stellt, da sie um ihren Ruf fürchtet, obwohl sie die Kläger gegen das Gesetz angeblich unterstützt, weil sie das Gesetz für falsch, sozial ungerecht und nicht verfassungskonform, hält; dass der Boykott mit gezielten Falschaussagen wie der, dass alle Boykotteure umgehend exmatrikuliert werden, von Minister Frankenberg torpediert wurde; dass die Verwaltung der Universität Stuttgart mit den Kreditanträgen bei der L-Bank überlastet ist und die Rückmeldefrist um eine Woche verlängern musste.
Jeder einzelne Boykotteur hat gezeigt, dass der Protest gegen Studiengebühren weitergeführt werden muss (schließlich gibt es auch noch 2.500 Klagen). Und es ist eindeutig den großen Protesten zuzuschreiben, dass wir noch keine flächendeckenden Studiengebühren haben. MARIUS CRAISS, Asperg
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