■ Berliner Telegramm: Studie zu Verhören von Folteropfern erscheint
Asylsuchende Folteropfer treffen bei Anhörungen häufig auf taube Ohren. Dies ergab eine Studie des Behandlungszentrums für Folteropfer, die gestern veröffentlicht wurde. Die zuständigen Beamten des Asylbundesamtes gehen demnach auf den Leidensweg der Opfer nicht oder nur unzureichend ein. In der Tendenz seien die Asylanhörungen unsensibel und nicht sorgfältig, heißt es. Unter den Patienten des Zentrums hatten die Autoren 40 Flüchtlinge ausgewählt, die ihre Asylbescheide schon erhalten hatten. Die Untersuchung zeigt: Alle 40 Patienten sprachen über die erlittene Folter, doch in 25 Fällen sei dem nicht nachgegangen worden. In nur 17 Ablehnungsbescheiden seien die Foltererlebnisse überhaupt erwähnt worden. Sie wurden aber als irrelevant eingestuft. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen