Studie zu Kenntnissen über den Holocaust: Junge Deutsche sind häufig unwissend
Ein Drittel der Europäer gibt an, sich unter dem Holocaust kaum etwas vorstellen zu können. Junge Deutschen weisen eine noch schlechtere Quote auf.
Die Befragten der Studie zu Antisemitismus in Europa äußerten sich nach Angaben von CNN gemischt über Israel. Eine Mehrheit von 54 Prozent ist demnach der Ansicht, dass Israel das Recht hat, als jüdischer Staat zu existieren. Ein Drittel glaube, Kritik an Israel sei meist durch Antisemitismus motiviert. Ein Drittel sagte jedoch auch, Israel nutze den Holocaust als Rechtfertigung für seine Handlungen. Die Studie hat das Marktforschungsinstitut ComRes durchgeführt.
Viele der Befragten sind nach eigenen Angaben der Ansicht, dass Antisemitismus im eigenen Land ein wachsendes Problem sei. 40 Prozent der Befragten sagten, dass Juden in ihren Ländern von rassistischer Gewalt bedroht seien.
Alte Vorurteile sind offenbar weiterhin sehr präsent. Mehr als ein Viertel der befragten Europäer sei der Meinung, Juden hätten zu viel Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzwelt, teilte CNN mit.
Erschreckend, aber nicht überraschend
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, bezeichnete die Ergebnisse als „erschreckend“, allerdings nicht überraschend. Sie deckten sich mit den Ergebnissen anderer Studien. „Ich halte es für die Bekämpfung von Antisemitismus für elementar, das Gedenken an die Shoah wach zu halten und eine lebendige Erinnerungskultur zu fördern.“
Die Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Jerusalem zeigte sich besorgt angesichts der offenbar weit verbreiteten Unwissenheit über den Holocaust. Die Studie mache zudem deutlich, dass „viele tief verwurzelte, hasserfüllte antisemitische Ausdrücke in der europäischen Bevölkerung 75 Jahre nach dem Holocaust weiterbestehen“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau