: Student in Jerusalem erschossen
■ 17jährige Palästinenserin festgenommen / Schamir kündigt härteres Vorgehen an
Student in Jerusalem erschossen
17jährige Palästinenserin festgenommen / Schamir kündigt
härteres Vorgehen an
Jerusalem (dpa/afp/ap) - Eine 17jährige israelische Araberin hat in der Nacht zum Donnerstag in einem Park in Jerusalem einen 18 Jahre alten jüdischen Religionsstudenten erschossen. Sie wurde kurz danach festgenommen und soll die Tat gestanden haben. Polizeisprecher Rafi Levi sprach von einem „Terroranschlag“. Die Hintergründe seien aber noch nicht ganz klar. Das Mädchen soll mit einem Taxi zum Park in der Nähe des Parlamentsgebäudes gefahren sein. Dort habe sie auf zwei Juden geschossen, aber nur einen getroffen. Danach hielt sie ein Auto an, dessen Fahrer sie zur Polizeistation brachte, weil ihm die 17jährige verdächtig vorkam.
In der besetzten Westbank ist am Mittwoch ein elfjähriges Kind getötet worden, als es versuchte, eine von der israelischen Armee errichtete Straßensperre bei Tulkarm im Norden der Westbank nach Port Said abzubauen. Dabei wurde der Junge wurde von einem herunterfallenden Faß erschlagen. Die Nachricht vom Tod des Kindes löste am Abend eine Demonstration der Bewohner gegen die israelische Besetzung aus. In den besetzten Gebieten war es im Tagesverlauf zu mehreren Protestmärschen Jugendlicher anläßlich des internationalen Kindertages gekommen. Unterdessen hat Ministerpräsident Schamir am Mittwoch abend den Anführern des palästinensischen Aufstandes ein noch härteres Vorgehen der Sicherheitskräfte für den Fall angedroht, daß die Proteste anhalten. Israel sei in der Lage, „jede Hand abzuschlagen“, die gegen den Staat erhoben werde. Schamirs Likudblock nominierte ihn am Mittwoch für den Fall eines Siegs bei der Parlamentswahl im November mit großer Mehrheit wieder als Regierungschef.
Am Donnerstag wurden vier Israelis als erste nach einem neuen Gesetz verurteilt, das Kontakte zu „Terrorgruppen“ verbietet. Die Anhänger der Friedensbewegung waren im November 1986 in Rumänien mit Vertretern der PLO zusammengekommen.
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