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Streit um die journalistische UnabhängigkeitPR in der "Berliner Zeitung"?

Redaktion und Chefredaktion streiten wegen einer Beilage. Ist es eine redaktionelle Beilage oder eine PR-Aktion, darüber scheiden sich die Geister.

Hat die "Berliner Zeitung" mit ihrer Beilage das eigene Redaktionsstatut verletzt? Bild: ap

Eigentlich war die Geschichte schon Schnee von gestern: Am Wochenende des 19./20. November war in diversen Zeitungen der Zeitungsgruppe DuMont eine Beilage zum gemeinsam mit der Deutsche-Bank-Anlagetochter DWS veranstalteten "DuMont-DWS-Nachhaltigkeitspreis" erschienen.

Aufregung hatte es bereits im Vorfeld gegeben, vor allem bei der Berliner Zeitung hatten Redakteure das Gefühl, sie sollten hier vor einen PR-Karren gespannt werden. Der Redaktionsausschuss des Blattes schrieb einen geharnischten Brief an die Chefredaktion. Vor allem wurde kritisiert, dass das Ganze ausdrücklich als redaktionelle Beilage geplant war - und damit das Redaktionsstatut der Berliner Zeitung verletzt sei.

Die Beilage, die dann erschien, fiel dabei gar nicht mal so unkritisch aus. Ende vergangener Woche reagierte der Redaktionsausschuss trotzdem noch einmal öffentlich: "Die Redaktion sieht diese Unternehmen - eine der mächtigsten Banken der Welt und der größte deutsche Fondsverwalter - nicht als geeignete Partner einer sich als unabhängig und machtkritisch verstehenden Tageszeitung an, insbesondere wegen ihrer umstrittenen Rolle als Finanzmarkt-Akteure."

Bei der DWS sieht man das Ganze eher als Kommunikationsproblem. Schließlich sei die Idee für den Preis aus der Redaktionsgemeinschaft von Berliner Zeitung (BLZ) und Frankfurter Rundschau (FR) gekommen, sagt DWS-Sprecher Bahi Irmak.

Auch Robert von Heusinger, als Wirtschaftschef und stellvertretender Chefredakteur bei der FR/BLZ-Redaktionsgemeinschaft für Preis und Beilage zuständig, weist den Vorwurf des Greenwashing zurück. "Das Gegenteil ist der Fall. In der Beilage konnte und sollte so kritisch berichtet werden, wie im Rest der Zeitungen auch", sagt Heusinger, der in der Tat nicht gerade durch Deutschbanker-freundliche Artikel auffällt.

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