: Streit um „Statt Partei“
■ Ex-Republikaner mischen in Niedersachsen mit / Hamburger besorgt
Hannover/Hamburg Um die Bildung einer „Statt Partei“ in Niedersachsen ist zwischen konkurrierenden Gruppierungen ein heftiger Streit entbrannt. Bisher sind drei Initiativen bekannt, von denen zwei bereits eine Parteigründung absolviert haben und zu den Landtagswahlen im März 1994 kandidieren wollen. In beiden Fällen sind ehemalige Mitglieder der rechtsradikalen Republikaner beteiligt.
Die Hamburger Wählervereinigung „Statt Partei“ will gegen die niedersächsischen Parteigründungen mit Einstweiligen Verfügungen vorgehen.
Dagegen versucht die nach eigenen Angaben am 6. Oktober in Hannover als Bundespartei gegründete „DIE STATT PARTEI“ ebenfalls per gerichtlicher Verfügung, anderen Initiativen die Verwendung des Namens zu untersagen. Parteivorsitzender ist der Student Andreas Dimpfel, der erst vor kurzem die Partei der Nichtwähler gegründet hatte. Er gehörte 1989 vorübergehend den Republikanern an, die er nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder verließ. Gegen einen von vorwiegend ehemaligen CDU-Mitgliedern aus dem Raum Hannover gegründeten Förderkreis „Statt Partei“ hat Dimpfel vor dem Landgericht eine Verfügung erwirkt.
Die Hildesheimer „STATT Partei“ wird geführt von dem zuletzt parteilosen Kreistagsabgeordneten Norbert Schittke, der mehrere Jahre den Republikanern angehörte. Er hat nach eigenen Angaben die Republikaner im Mai 1992 verlassen, da es bei dieser Partei „nicht demokratisch zugeht“. Die in Koalitionsverhandlungen stehende Hamburger „Statt Partei“ sorgt sich derweil um ihren Ruf. dpa
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